Die russische Hochzeit lebt von Bräuchen, typisch russischen Köstlichkeiten und natürlich auch den ausgelassenen Hochzeitsspielen. Der traditionelle Brautschuh-Klau und das „Brotbeißen“ dürfen auf einer russischen Hochzeit nicht fehlen.
Brautschuh-Klau durch verkleidete Gäste
In russische Hochzeitsspiele werden oft ausgewählte Gäste mit einbezogen. So auch bei dem typischen Brautschuh-Klau. Der „Tamada“ (der für russische Hochzeiten typische Moderator) wählt hierfür vorab eine kleine Gästegruppe aus. Diese wird hinter den Kulissen im Stil von Zigeunern kostümiert und klaut anschließend, begleitet von lauter Musik, den Schuh der Braut. Das Fehlen des Schuhs wird erst bei der Aufforderung zum Hochzeitswalzer „bemerkt“. Anschließend präsentieren die verkleideten Gäste den Schuh und sammeln von den übrigen Besuchern Geldspenden ein, um den Brautschuh wieder freizukaufen. Ab einem vorher festgelegten Spendenbetrag darf sich der jeweilige Gast etwas von dem Trauzeugen wünschen: Beispielsweise soll er die Brautmutter durch den Saal tragen. Zuletzt bekommt die Braut ihren Schuh zurück und der Tanz wird eröffnet.
„Brotbeißen“ als Pendant zum Baumstammsägen
Was bei der deutschen Hochzeit das Baumstammsägen, ist bei russischen Hochzeiten das „Brotbeißen“: Braut und Bräutigam beißen jeweils in ein Stück Brot. Wer den größeren Anteil ergattert, hat laut Brauch das Sagen in der Ehe. Wie alle russischen Hochzeitsspiele wird auch das „Brotbeißen“ mit vielen Zurufen und Musik begleitet.